Der Wandel als Brücke zur Zukunftsfähigkeit
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Der Wandel als Brücke zur Zukunftsfähigkeit
In einer Zeit des stetigen Wandels setzen wir auf Anpassungsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein, um langfristige Werte zu schaffen und den Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu begegnen.
«Nichts ist so beständig wie der Wandel.» Davon ist die berufliche Vorsorge in der Schweiz nicht ausgenommen. Unser Privileg ist allerdings, dass es sich bei der beruflichen Vorsorge um eine Branche handelt, die in Generationen denkt. Veränderung im Sinne von Wandel muss nicht sogleich in Bewegung übergehen. Entscheidend sind langfristige Trends wie die Entwicklung der Lebenserwartung, die Ausbreitung neuer Arbeitsmodelle, die langfristige Veränderung des Zinsniveaus und damit die Renditeerwartungen oder etwa der Konzentrationsprozess im Schweizer Pensionskassengeschäft auf weniger, dafür grössere Anbieter. Diesen Wandel gilt es in den versicherungstechnischen Parametern, in unserer Wachstumsstrategie, aber auch in unseren Strukturen abzubilden. Bezogen auf unsere Anlagen heisst dies exemplarisch, nicht mögliche Marktentwicklungen vorwegnehmen zu wollen, sondern mit dem zur Asga passenden Risikoappetit strategisch investiert zu sein.
In einer Zeit des stetigen Wandels setzen wir auf Anpassungsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein, um langfristige Werte zu schaffen und den Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu begegnen. Indem wir dem Wandel begegnen, schaffen wir Stabilität. Veränderung bedeutet nicht sogleich Bewegung. Bestes Beispiel dafür ist wohl der jüngst erlebte Zinszyklus. Nachdem der inflationsgetriebene Zinsanstieg ab Ende 2022 einige Marktteilnehmer kurzfristig dazu bewogen hat, ihren technischen Zins anzupassen, stellen wir heute fest, dass wir beim Schweizer-Franken-Zins bald wieder am Ausgangspunkt sind – nämlich beim Nullzinsniveau. Verflogen ist die kurzfristige Zinseuphorie, geblieben dagegen das historisch tiefe Zinsniveau als längerfristiger Trend. Im Rahmen der Asset- & Liability-Analyse 2024 haben wir sowohl den technischen Zins von 1,75 % wie auch den Absenkungspfad des Rentenumwandlungssatzes validiert und sind – wenig überraschend – zum Schluss gekommen, am bereits definierten Pfad festzuhalten. Das heisst, der technische Zinssatz bleibt bei 1,75 % und im Jahr 2025 werden wir die vorläufig letzte Reduktion des umhüllenden Rentenumwandlungssatzes auf 5,2 % vornehmen.
Etwas schwieriger gestaltet sich das Thema Wandel und Zukunftsfähigkeit bei der Reform unserer rechtlichen Rahmenbedingungen. Der Souverän hat die Reformvorlage Ende September 2024 mit 70 % Neinstimmen regelrecht abgeschmettert. Die Absage an die Reform der beruflichen Vorsorge stellt wahrlich kein Novum dar. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die berufliche Vorsorge in der Schweiz Stand heute nicht reformierbar ist. Ein gesetzgeberischer Marschhalt ist deshalb unausweichlich. Dessen ungeachtet läuft der Wandel in der Gesellschaft unvermindert weiter. Die Verantwortung für die Anpassung der beruflichen Vorsorge an die gestiegene Lebenserwartung, das sich verändernde Arbeitnehmerverhalten oder das historisch tiefe Zinsniveau bleibt damit bei den Pensionskassen. Die Asga ist bereit, diese Verantwortung zu tragen. Als Konsequenz daraus wird unsere Wachstumsstrategie weiter darauf abzielen, eine «junge» Pensionskasse zu bleiben und den Anteil überobligatorischer Alterssparguthaben – also die Umhüllung – zu steigern. Beides schafft Spielraum und genau den wollen wir uns erhalten.
Der Wandel findet schliesslich auch in unseren Strukturen statt. Dabei blickt die Asga auf eine lange Stabilität ihrer Organisation zurück. Über die vergangenen zehn Jahre wurden nur kleinere Anpassungen vorgenommen. Die Risikokontrollfunktion wurde gestärkt und unabhängiger gestaltet. Anfangs 2023 wurde aus Gründen der Abwicklungseffektivität entschieden, einen neuen Geschäftsbereich Operations zu etablieren. Im vergangenen Geschäftsjahr erfolgte nun der Aufbau einer Rechtsabteilung. All diese Einheiten wurden direkt dem Geschäftsführer unterstellt, womit seine Führungsbreite stetig gewachsen ist. Der Verwaltungsrat hat sich auch deshalb über die vergangenen 18 Monate intensiv mit der Etablierung einer neuen Führungsstruktur auseinandergesetzt. In der Folge wurde entschieden, die Struktur zu vereinfachen, die Anzahl Unterstellter zu beschränken und die Geschäftsleitung zu verkleinern. Per 1. Januar 2025 führt der Geschäftsleiter über die vier Geschäftsbereiche Marktentwicklung, Vorsorge, Kapitalanlagen und das Service Center das operative Geschäft. Neu ist insbesondere die Etablierung des Bereichs Service Center. Dieser Bereich vereinigt hauptsächlich bereichsübergreifende Funktionen und hat den Auftrag, die Zusammenarbeit zu stärken und die Digitalisierung auf die nächst höhere Ebene zu führen. Die Zielsetzung der Neuorganisation besteht nicht darin, Kosten zu sparen. Es geht primär darum, über die angestrebte Vereinfachung der Führungsstruktur die Effektivität zu verbessern, das absehbare Wachstum strukturell aufzufangen und damit die Zukunftsfähigkeit der Asga sicherzustellen.