Der Blick zurück: Die Finanzmärkte 2023

Der Blick zurück: Die Finanzmärkte 2023

Der Blick zurück: Die Finanzmärkte 2023

Nachdem 2022 aus Anlagesicht ein Jahr zum Vergessen war, resultierte 2023 ein deutlich besseres, wenn auch nicht geradliniges Jahr.

Kumulierte Rendite 2023

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Die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit sorgte für eine gebremste Fortsetzung des Wachstums und ursprüngliche Rezessionsängste konnten überwunden oder zumindest verschoben werden. Zeitgleich sanken die Inflationsraten vor allem im ersten Halbjahr deutlich. Dies war auf Basiseffekte, tiefere Energiepreise und eine Entspannung der Material- und Lieferengpässe zurückzuführen. Die Zentralbanken Federal Reserve in den USA und EZB in Europa – aber auch die Schweizerische Nationalbank – schritten im 1. Halbjahr determiniert weiter mit Leitzinserhöhungen, wodurch sich die Finanzierungskosten gegenüber dem Vorjahr nochmals spürbar erhöhten. In der Schweiz haben wir uns deutlich vom Negativzinsumfeld entfernt, was auch für die Hypothekarzinsen und die heimischen Immobilienmärkte einen Effekt hatte. Durch die tiefere relative Attraktivität gegenüber Obligationen und den höheren Fremdfinanzierungskosten liess die Nachfrage für schweizerische Immobilien nach. Mit höheren Diskontsätzen resultierten seit langer Zeit wieder negative Wertberichtigungen beim Direktbesitz wie auch bei den Kollektivanlagen (Fonds, Anlagestiftungen). Während dank den weiterhin stabilen bzw. sogar leicht höheren Mieterträgen bei den Immobilien Schweiz im 2023 positive Renditen (Direkt +2,09 %, Anlagestiftungen +1,68 %, Fonds +5,19 %) erzielt werden konnten, war dies bei den Immobilien Ausland mit einer Rendite von –15,13 % nicht der Fall. Zum einen lag dies an Währungsverlusten, andererseits an deutlich höheren Wertberichtigungen aufgrund stark gestiegener Zinsen im Ausland sowie Preiskorrekturen im US-Büromarkt infolge des anhaltenden Homeoffice-Trends.

Im Frühjahr gerieten amerikanische Regionalbanken (Silicon Valley Bank u.a.) rasant ins Straucheln und kollabierten kurzerhand in der grössten Bankenpleite seit der Finanzkrise 2008/2009.

In der Schweiz führte der stetig anziehende Vertrauensverlust in die Grossbank Credit Suisse zu einer zunehmenden Schieflage der Bank, die in einer orchestrierten Rettung mit der Übernahme durch die UBS-Gruppe endete. Verluste für die Asga resultierten einzig durch den Einbruch des Credit-Suisse-Aktienpreises. Mit Credit Suisse als Depotbank hatte die Asga im Rahmen des Risikomanagements bereits in den Monaten zuvor die Liquiditätsbestände bei der Bank deutlich reduziert. Investitionen in Credit-Suisse-Obligationen hatten wir aufgrund von Risikomanagementsüberlegungen schon seit Längerem ausgeschlossen.

Ab Beginn des vierten Quartals fielen die Inflationszahlen wiederholt unter den erwarteten Werten aus, was zu zunehmenden Erwartungen für baldige Leitzinsreduktionen führte und die Märkte noch positiver stimmte. Die führenden Zentralbanken bestätigten dies dann auch insofern, als dass sie das Erreichen des Zinsgipfels kommunizierten und weitere Zinserhöhungen vorerst ausliessen. In diesem Umfeld behauptete sich das Asga Gesamtportfolio gut und erzielte eine Rendite von +5,25 %. Die finanzielle Sicherheit konnte mit einem technischen Deckungsgrad von 113,74 % gestärkt werden. Das Ergebnis lag leicht höher als der UBS-Pensionskassen-Index, wenn auch um 0,49 % hinter dem eigenen Strategieergebnis. Dies in erster Linie aufgrund der Ergebnisse bei den Privatmarktanlagen, welche ihre Benchmarkvorgaben nach zwei überdurchschnittlichen Jahren verfehlten.

Bei den verzinslichen Anlageklassen profitierten die schweizerischen Obligationen ebenso wie das neu aufgebaute Hypothekenportfolio vom in der Schweiz im Vergleich zum Jahresbeginn tieferen Zinsniveau. International führte das höhere Zinsniveau zu einer positiven Performanceentwicklung, insbesondere bei den stärker risikobehafteten Senior Loans und den Schwellenländeranleihen. Der Schweizer Franken behauptete sich gegenüber dem US Dollar (–9,1 %) und dem Euro (–5,8 %) deutlich, weshalb es 2023 wiederum lohnenswert war, das Fremdwährungsrisiko abzusichern.

Auch die Aktien setzten das Berichtsjahr mit der breiten Erholung aus dem letzten Quartal des Vorjahres fort. Die Wiederöffnung Chinas gab den initialen Impuls, gestützt durch die umfangreichen fiskalischen Anreize in den USA und Europa. Zusätzliche Impulse kamen daraufhin auch von den Erwartungen an ChatGPT und künstliche Intelligenz allgemein sowie aus der unerwarteten Stärke der Konsumenten. Insbesondere der US-Technologie-Sektor, welcher 2022 noch stark einbüsste, kehrte in einen Aufwärtstrend zurück. Hier kristallisierten sich die grosskapitalisierten Konzerne zur neuen Begriffsgruppe «Magnificent Seven» (Alphabet, Apple, Amazon, Nvidia, Meta, Microsoft, Tesla) heraus, die den US-Aktienmarkt antrieben und quasi alleinverantwortlich für die hohe Rendite des Weltaktienindex von +11,64 % waren. Der Schweizer Aktienmarkt konnte aufgrund seiner defensiven Gewichtung und der Frankenstärke mit einer Rendite von +6,01 % nicht mithalten. Nebst der negativen Rendite bei den Immobilien Ausland verzeichnete das Drawdownmanagement mit –12,62 % ebenfalls eine deutliche Werteinbusse. Dabei verzeichnete die Anlagekategorie auch unter Ausklammerung der Währungskomponente (–9,1 %) eine negative Rendite, was in einem positiven und volatilen Aktienumfeld jedoch den Erwartungen entspricht.

In Bezug auf unser Nachhaltigkeitsbestreben verfolgen wir unseren Weg weiterhin erfolgreich. So konnten alle gesetzten Dekarbonisierungsziele sowohl bei den Obligationen, Aktien als auch den Immobilien Schweiz Direkt erreicht werden. Im Vergleich zum Vorjahr, als die Vorgaben aus der Nachhaltigkeitspolitik – insbesondere der Kohleausschluss – unsere Rendite geschmälert haben, war der Renditeeffekt im 2023 leicht positiv.